Pestsäule

Einem Gelöbnis der Gemeinde entsprechend, wurde an Samstagen die Arbeit auf den Feldern um 16 Uhr beendet und eine Andacht mit Rosenkranz und Litanei gehalten. Das Zeichen dazu wurde mit zwei kleinen Glocken, die sich auf einem niedrigen Turm des Gemeindehauses Nr. 167-168 befanden, gegeben. Das Gelöbnis hat sehr wahrscheinlich seinen Grund im Auftreten der Pest, eine Pestsäule war am Platze vor der später erbauten Kirche errichtet worden. Dies war vermutlich auch der Platz, auf welchem diese Samstagandachten gehalten wurde; auf jeden Fall fand sie unter freiem Himmel statt, da sich die Gemeinde bei ihrem Ansuchen um Baubewilligung einer Kapelle immer darauf beruft, dass sie bei schlechtem Wetter und im Winter keinen Ort hat, diese Andacht abzuhalten.

Pestjahre: 1645, 1680 und 1713; Im Jahre 1784 wurde der Friedhof von Gross Inzersdorf angelegt und am 1. August 1784 eingeweiht. In den Jahren 1791-1794 wurde der Friedhof mit einer Mauer umgeben. Für die Herstellung der Friedhofmauer wurde die Pestsäule abgetragen und die Steine in den beiden Torpfeilern verwendet, diese sind heute noch sichtbar. Ob die Pestsäule in dem Zeitraum neu errichtet wurde, ist nicht bekannt. Der vorletzte Standort, verlängerter Veithohlweg bis Zistersdorfer Straße am Gegenhang. Bei der Grundzusammenlegung (Lüssel) mit Zistersdorf wurde der Weg abgeschnitten und die Pestsäule neuerlich verlegt. Heutiger Standort: Straße nach Zistersdorf bei Gashütte.

Als Inschrift entziffert man: "Stifter Gristof Schiller 1763"


Hier geht's zum Standort: Google-Maps PESTSÄULE


Download
Pestsäule - Beschreibung
Pestsaeule_Beschreibung.pdf
Adobe Acrobat Dokument 367.1 KB